13.05.2009

Korsika, Ostern

Korsika - gezähmte Schönheit ?!

Endlich war es soweit, nach einem sehr schneereichen Winter wollte ich wieder ins Boot. Das Ziel von diesen Ostern - nach 4 jähriger Enthaltsamkeit - war mal wieder Korsika. Die Schneemengen auf den zwei höchsten Bergen der Insel versprachen ausreichend Wasser für die sonst sehr steinigen Bäche. Das gleiche dachten sich auch viele andere Kayakfahrer, und deswegen waren wir nicht verwundert, die ersten Boote schon vor der Fähre in Livorno auf den Autodächern zu sichten.
In Bastia angekommen ging es gleich Richtung Asco. Ein optimaler Bach um sich einzufahren, wunderschön gelegen in einem engen Tal, gespeist vom Schnee des Mt. Cinto. Es war ein wahnsinniges Gefühl, endlich mal wieder auf Korsika zu sein und ich genoss jede Sekunde.

Die nächsten Tage verbrachten wir auf den Bächen Veccio, Golo, Fium Orbo, Travo und Tavignano. Bevor wir uns über Bonifacio in den Westen der Insel aufmachten, um dort dem Rizzanese die letzte Ehre zu erweisen. Denn seit Januar diesen Jahres sind die ersten Bagger angerückt und haben mit den Vorbereitungen begonnen, den Fluss an der Mündung des Seitenbaches Codi aufzustauen. Das Bauprojekt stösst vorallem bei den Einheimischen auf Unverständniss, denn der Rizzanese führt nur während ungefähr 2 Monaten im Jahr genügend Wasser. Also scheint der Bau eher ein Politikum zu sein, als ein ökonomisch sinnvolles Projekt. Schade nur, dass wieder einmal die Natur darunter leiden muss.
Zusammen mit dem Kayaksession organisierten die Einheimischen ein Protest -Wochenende, bei dem eine Kayakprotestfahrt im Mittelpunkt stand.
Am Sonntag fanden sich rund 30 Bootfahrer am Einstieg des mittleren Rizzanese ein und fuhren gemeinsam bis zum ersten Wasserfall, dem Pechelschreck. Wer mutig genug war konnte sich nun noch den „Schreck“ geben und wurde unten bzw. oben auf der Brücke mit einem korsisches Essen belohnt. Nachdem kleine Schilfboote von Kindern ins Wasser gelassen wurden, fuhren wir weiter Flussabwärts.
An diesem Wochenende befuhren wir noch zwei weitere male den Rizzanese, ich wollte einfach nicht genug bekommen, denn zu wissen dass dieser wilde Bach bald gezähmt in einem Wasserbecken vor sich hin schlummert, stimmte mich traurig.
Meine Hoffnung ist, dass wenn ich nächstes Jahr wiederkomme, ich noch einmal die Chance bekomme die ungezähmten Stufen und Fälle des Rizzanese zu bezwingen.

Freue mich schon darauf einige von Euch dort zu sehen. (Pegel: Alles über 85 cm ist super ;-) ) 


Pechschreck auf dem Rizzanese


Rizzanese




Col de Bavella

Schön

Schlitz am Fium Orbo

City in Corte

Bergdorf

Romantik am Strand

Camp am Rizzanese

Bonifacio

Alex als Model und Jensi auf der Suche nach dem besten Shot 

Bilder Sanne und Alex