28.05.2015

Korsika – Île de Beauté


Endlich war es soweit, der Frühling war da und mit ihm die neue Kajaksaison. Es wurde auch Zeit, nachdem ich die letzten Wochen immer wieder sehnsüchtig mein eingestaubtes Kajak im Keller besucht habe. Vor Ostern ging es zusammen mit Freunden ins Kajakeldorado Korsika, die Schneemengen in den Bergen der französischen Insel versprachen viel Wasser in den sonst eher trockenen Bächen.

Ab auf die Insel!  

Die Überfahrt mit der Nachtfähre auf die Île de Beauté startet in Livorno und als ich am nächsten Morgen den ersten Zipfel Korsika am Horizont entdecke, beginnt für mich der Urlaub. Nach dem Anlegen geht’s Los in die Mitte der Insel, in die Berge und schon am Nachmittag standen wir mit unseren Booten am Einstieg des Golos. Das glasklare Wasser schimmert im Sonnenlicht und ich kann mein Glück kaum fassen, ich freu mich endlich wieder draussen unterwegs zu sein. Der Wasserstand auf dem Golo ist ideal und nach einem entspannten Run zum ein paddeln gibt es am Ausstieg das erste Lagerfeuer der Saison. Ein Freund hat die Gitarre dabei, so ist der Abend perfekt.

Urlaub!

Am Morgen wecken uns die Vögel, die ersten Sonnenstrahlen blitzen durch die Blätter und aus dem „Bett“ heraus kann ich die Natur beim erwachen beobachten. Der Tag beginnt mit einen ausgedehntem Frühstück und dank der warmen Nächte und der Schneeschmelze haben wir eine schier endlose Auswahl an Flüssen. Das ist auf Korsika nicht selbstverständlich, denn hat es im Winter zu wenig geschneit oder sind die Nächte zu kalt, kann man in den Flüssen wandern. J
In diesem Jahr war das zum Glück anders! Wir haben genug Wasser und machen uns auf die Reise zum Asco.


Asco

Der Fluss gilt als einer der schönsten Flüsse der Mittelmeerinsel und entspringt an der Nordwestflanke des Monte Cinto, dem höchsten Berg der Insel. Der Fluss hat sich tief ins Gestein eingeschnitten und bietet aus dem Boot heraus eine atemberaubende Perspektive auf die wildzerklüftete Granitschlucht. Wir entscheiden uns, auch weil es erst der zweite Run der Saison ist, für den oberen Asco, einen mittelschweren Abschnitt  im III.-IV. Schwierigkeitsgrad. Am Anfang kann man noch entspannt um die Steine zirkeln, bevor es dann über viele Stufen in die Schlucht geht. Nur kurz müssen wir die Boote verlassen und einen Felssturz zu umtragen, der uns die Fahrt versperrt. Müde und hungrig verlassen wir die Schlucht und das klare Wasser des Asco, um uns im nächsten Laden mit Lonzo (korsischer Schinken), Käse und dem legendär en korsischen Pietra Bier einzudecken.

An den folgenden Tagen blieben die idealen Bedingungen, so dass wir genug Wasser zum Boot fahren und genug Sonne zum Entspannen hatten.  

Etliche Flüsse, Lagerfeuer und Pietras später mussten wir auch irgendwann mal wieder zurück aufs Festland und uns von de Insel verabschieden. Doch eins ist sicher – wir werden wiederkommen….aber wohl nicht nächstes Jahr, da ist Ostern Mitte März und da ist es auch auf Korsika meist noch etwas kalt, aber man weiss ja nie!



Endlich Winter – Ein perfekter Start ins neue Jahr


Kurz vor Weihnachten und immer noch keinen Schnee in Sicht. Das war wirklich Schade, aber so konnten wir unsere Familie in Deutschland besuchen und Weihnachten richtig geniessen, ohne in Gedanken im Schnee zu cruisen. Kurz  nach Weihnachten sollte es soweit sein, alle Prognosen zeigten Schneeflocken und wir konnten es gar nicht erwarten wieder zurück in die Schweiz zu kommen.
  
Zurück zu Hause brauchten wir nicht lange, um unsere Skisachen einzuladen und schon waren wir wieder auf der Reise. Wir fuhren zu Freunden in die Bündner Berge, auf dem kurzen Weg dorthin war es ununterbrochen am schneien und vor unserem geistigen Auge entstanden die schönsten Winterwunderwelten mit meterhohem Powder.

Der nächste Morgen bescherte uns immerhin den Schnee aus dem Winterwunderland, die Sonne war leider noch hinter den Wolken, es war aber immer noch am schneien….auch gut, Schnee kann es nicht genug haben. Also nix wie raus auf die Piste. Wir genossen das Gefühl, dass erste Mal in diesem Winter auf den Ski zu stehen. Das nicht alle Abfahrten möglich waren konnte uns die Stimmung auch nicht vermiesen und wir haben es geschafft ohne viele Kratzer in den Ski die Terrasse unserer Freunde zu erreichen.

Den letzten Abend des Jahres 2014 feierten wir zusammen mit einigen Freunden und Raclette.  Die Meteorologen hatten nicht zu viel versprochen, am ersten Tag des neuen Jahres war der Himmel strahlend blau und die Sonne schien herrlich warm. Zum Glück war die Silvesterfeier nicht zu lang und heftig und wir konnten frisch starten. Die Bedingungen waren ideal zum Freeriden. Der Schnee war perfekt, die Lawinengefahr gering und nach der schlechten Sicht der letzten Tage waren die Hänge noch unverspurt.


Zusammen haben wir die den ganzen Tag die Hänge unsicher gemacht…ganz ohne Krazer haben wir den Tag nicht überstanden, dafür hat der Schnee dann doch nicht gereicht, aber das war es allemal Wert!

Ein ganz normales Wochenende


Wo geht’s denn am Wochenende hin? Diese Frage stelle ich mir bereits jeden Sonntagabend, wenn ich müde und glücklich vom gerade erlebten Wochenende auf der Couch liege. Vielleicht mal wieder Surselva? Jawohl, das Ziel vor Augen verfliegt die Woche wie im Flug.

wunderschöne Rheinschlucht



Äh Surselva,  ist das was zum Essen?

Nein, die Surselva ist das Gebiet, in dem in Graubünden (Schweiz) der Vorderrhein entspringt, der dann Zusammen mit dem Hinterrhein den Rhein bildet. Die Region ist auch bekannt für eines der grössten Skigebiete der Schweiz, „Flims-Laax-Falera“, allerdings hat die Surselva einiges mehr zu bieten als nur Skifahren. Neben Mountainbiken, Wandern, Klettern, Hochtouren, Angeln, Raften und Kajak fahren kann man hier noch vieles mehr erleben.  Mein absoluter Favorit ist und bleibt es, die Vorderrheinschlucht mit meinem Kajak zu befahren.
Aussicht aus dem Boot

Ausgangsort der Tour ist Ilanz, ein kleines Städtchen mitten in der Surselva. Hier lassen wir unsere Boote zu Wasser und beginnen die Fahrt durch eine der wohl spektakulärsten und atemberaubendsten Schluchten der Schweiz.

Von gemütlich bis wild

Nach einem gemütliche Start und ruhig dahin fliessendem Wasser, beginnt bereits nach wenigen Kilometer die eigentliche Schlucht. Die Wände werden etwas steiler und der Vorderrhein fliesst nun in einem engerem Bachbett als zuvor. Das bedeutet für uns, dass die Wellen und Walzen etwas grösser werden  und uns zur Abkühlung  das kalte Wasser ins Gesicht spritzt. Nach den Stomschnellen können wir kurz Aufatmen und haben Zeit die phantastische Landschaft mit ihren steilen Kalkwänden zu geniessen,  bevor wir ans Schwarze Loch gelangen.

Das schwarze Loch

Das schwarze Loch ist eine ca. 300m lange  Schlüsselstelle auf dem Vorderrhein, die ihren Namen von einem Loch hat, das man am linken Ufer auf Höhe des Wasserspiegels in der Felswand entdecken kann. Das Loch wurde durch unterschiedliche Strömungsverhältnisse, über lange Zeit ausgewaschen.
unterhalb des schwarzen Lochs
Das Schwarze Loch ist je nach Wasserstand ein spielerischer bis wuchtiger Katarakt der uns an diesem Tag zum cruisen, um die vielen Steine einlädt. Auf unserem weiteren Weg zum Ausstieg in Versam geniessen wir den Ausblick auf die bis zu 400 Meter hohen Wände und den Blick auf die grünen Almen mit den Bündner Berge im Hintergrund.

Am Ende winkt die Belohnung

In Versam Station angekommen, tragen wir die Kajaks zum Bahnhof, denn das ist wahrscheinlich einmalig in Europa, die Kajaks können wir hier mit der Bahn wieder zum Einstieg nach Ilanz mitnehmen. Für den Bahntransport müssen wir ein extra „Kajak-Billet“ lösen, ersparen uns aber so die doppelten Autofahrten.  Das Warten auf den Zug versüssen wir uns mit Kaffee und Kuchen, das haben wir uns auch verdient.
Als der Zug einfährt springen wir mit unseren Booten in den Gepäckwagen, wieder in Ilanz angekommen geht es kurzentschlossen nochmals die Schlucht runter. Denn es heisst ja „secound Run twice the fun“.



Cu on the River ;-)
Wer selber einmal die Rheinschlucht entdecken möchten kann dieses z.B. vom Fluss aus bei der Kanuschule in Versam erleben, welche Raft- und Funyaktouren anbietet. Oder aber auch zu Fuss,  der Wanderweg führt fast die ganze Zeit am Fluss entlang. Mit dem Mountainbike ist der Wanderweg ein wenig schneller zu bewältigen, aber Achtung bitte nicht zwischen 10Uhr bis 16Uhr.