Korsika – Île de Beauté
Endlich war es soweit, der Frühling war da
und mit ihm die neue Kajaksaison. Es wurde auch Zeit, nachdem ich die letzten
Wochen immer wieder sehnsüchtig mein eingestaubtes Kajak im Keller besucht
habe. Vor Ostern ging es zusammen mit Freunden ins Kajakeldorado Korsika, die Schneemengen
in den Bergen der französischen Insel versprachen viel Wasser in den sonst eher
trockenen Bächen.
Ab auf die Insel!
Die Überfahrt mit
der Nachtfähre auf die Île
de Beauté startet in Livorno und als ich am nächsten Morgen den ersten Zipfel
Korsika am Horizont entdecke, beginnt für mich der Urlaub. Nach dem Anlegen geht’s
Los in die Mitte der Insel, in die Berge und schon am Nachmittag standen wir
mit unseren Booten am Einstieg des Golos. Das glasklare Wasser schimmert im
Sonnenlicht und ich kann mein Glück kaum fassen, ich freu mich endlich wieder
draussen unterwegs zu sein. Der Wasserstand auf dem Golo ist ideal und nach
einem entspannten Run zum ein paddeln gibt es am Ausstieg das erste Lagerfeuer
der Saison. Ein Freund hat die Gitarre dabei, so ist der Abend perfekt.
Urlaub!
Am Morgen wecken uns
die Vögel, die ersten Sonnenstrahlen blitzen durch die Blätter und aus dem
„Bett“ heraus kann ich die Natur beim erwachen beobachten. Der Tag beginnt mit
einen ausgedehntem Frühstück und dank der warmen Nächte und der Schneeschmelze
haben wir eine schier endlose Auswahl an Flüssen. Das ist auf Korsika nicht
selbstverständlich, denn hat es im Winter zu wenig geschneit oder sind die
Nächte zu kalt, kann man in den Flüssen wandern. J
In diesem Jahr war
das zum Glück anders! Wir haben genug Wasser und machen uns auf die Reise zum
Asco.
Asco
Der Fluss gilt als
einer der schönsten Flüsse der Mittelmeerinsel und entspringt an der
Nordwestflanke des Monte Cinto, dem höchsten Berg der Insel. Der Fluss hat sich
tief ins Gestein eingeschnitten und bietet aus dem Boot heraus eine atemberaubende
Perspektive auf die wildzerklüftete Granitschlucht. Wir entscheiden uns, auch weil
es erst der zweite Run der Saison ist, für den oberen Asco, einen mittelschweren
Abschnitt im III.-IV.
Schwierigkeitsgrad. Am Anfang kann man noch entspannt um die Steine zirkeln,
bevor es dann über viele Stufen in die Schlucht geht. Nur kurz müssen wir die
Boote verlassen und einen Felssturz zu umtragen, der uns die Fahrt versperrt. Müde
und hungrig verlassen wir die Schlucht und das klare Wasser des Asco, um uns im
nächsten Laden mit Lonzo (korsischer Schinken), Käse und dem legendär en
korsischen Pietra Bier einzudecken.
An den
folgenden Tagen blieben die idealen Bedingungen, so dass wir genug Wasser zum
Boot fahren und genug Sonne zum Entspannen hatten.
Etliche Flüsse,
Lagerfeuer und Pietras später mussten wir auch irgendwann mal wieder zurück
aufs Festland und uns von de Insel verabschieden. Doch eins ist sicher – wir
werden wiederkommen….aber wohl nicht nächstes Jahr, da ist Ostern Mitte März
und da ist es auch auf Korsika meist noch etwas kalt, aber man weiss ja nie!